Flick- Flack

Der Flick- Flack ist nach der Radwende das nächste rückwärts geturnte akrobatische Element im Turnen. Er wird sowohl am Boden in Verbindungen geturnt (z.B. Radwende Flick- Flack Salto) also auch am Balken und am Sprung.

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Bevor der Flick- Flack in einer Verbindung (oder am Balken und Sprung) geturnt werden kann, sollte er aus dem Stand beherrscht werden.

Voraussetzungen:

  • Überstreckung des ARW (Arme hinter Ohren halten, Brücke mit gestreckten Beinen)
  • Ausgeprägte Mittelkörper Spannung (Schiffchen Bauch und Rücken)
  • Sprungkraft

Bewegungsablauf:

Quelle:

https://www.google.com.au/search?hl=en-GB&ie=UTF-8&source=android-browser&q=flick+flack+methodik&gfe_rd=cr&ei=IUN9Wc6cLI3p8wfJnbfoCQ&gws_rd=ssl

Häufige Fehler:

  • Knie werden beim Anfallen vorgeschoben
  • Kopf führt Überstreckung ein, nicht Arme
  • Geschlossener ARW im Handstand
  • Keine Bogenspannung im Handstand (geschlossener HRW)

Erlernen der Teilabschnitte

Das Anfallen:

  1. Die Turnerin steht ca einen Schritt von einer Weichbodenmatte entfernt, gerundeter Rücken, leicht gebeugte Knie, Arme in vorhalte, Blick zwischen Finern auf Boden gerichtet und lässt sich nach hinten fallen. Oft wird diese Bewegung beschrieben mit, sich auf einen Stuhl/Toilette setzen. Die Körperspannung wird dabei gehalten.
  2. Die gleiche Übung kann auch mit einem Partner und ohne Wand ausgeführt werden. Hierbei hällt der Partner die Hände des Turners und erzeugt ein Gegengewicht.
  3. Die darauf Folgende Übung ist das Anfallen kombiniert mit der Überstreckung des Körpers. Die Übung ist die selbe wie 1. jedoch steht der Turner ca. 1.5 Schritte von der Wand entfernt. Der Turner lässt sich wieder fallen und öffnet, sobald Knie und Sprunggelenk übereinander stehen, den Körper in die Überstreckung, sodass die Hände die Wand berühren.

Der Absprung und die Bogenspannung:

  1. Bei dieser Übung steht der Turner vor einem hüfthohen Mattenberg. Die Übung wir mit einem Anfallen wie beschrieben (Das Anfallen 1.) und springt dann ab und öffnet den Körper in die Bogenspannung. Ziel ist soweit auf der Matte zu landen, dass die Kniekehle an der Mattenkante liegt.
  2. Die Bogenspannung im Handstand kann außerdem auch statisch an der Wand geübt werden. Hierfür in den Handstand aufschwigen und mit den Händen ca. 1.5 Schritte von der Wand laufen. Darauf achten dass der ARW geöffnet ist und nicht der Rücken überstreckt ist (Lendenwirbelsäule)

Das Kurbet:

  1. Das Kurbet ist der Wechsel zwischen der Bogenspannung und der Schiffchen Bauch Haltung. Diese Bewegung kann auch auf dem Bauch oder Rücken liegend geübt werden. Z.B. sind alle Turner in Schiffchen Rücken, auf Komando (klatschen) wird in Schiffchen Bauch (noch immer in Rückenlage) gewechselt. Der ARW wird geöffnet und die Hüfte abgehoben. Die folgende Übung wird mit der Unterstützung eines Trainers geturnt. Der Turner schwingt in den Handstand (auf ein Kästchen, schiebt die Schultern nach vorne und führt ein Kurbet aus, bei dem er im Kniestand auf einer schiefen Ebene Landet (z.B. Matratze über Sprungbrett/Minitramp gelegt). Der Trainer hat die turnernahe Hand auf der Brust, die turnerferne Hand auf dem unteren rücken und unterstützt die Bewegung.
  2. Bei der nächsten Übung schwingt der Turner einen Handstand auf einem Kästchen in den Handstand. Der Trainer sitzt auf dem Kästchen sodass die Hände des Turnenden und ca die Knie des trainers auf einer Höhe sind. Der Turner öffnet den Armrumpfwinkel und lässt sich fallen, und landet in Liegestützposition. Wird dies perfekt ausgeführt kann die gleiche Übung mit Unterstützung des Trainers ausgeführt werden. Sobald der Turner “fällt” greift der trainer die Handgelenke und hebt diese nach oben, sodass der turner im Stand landet.
  3. Das Kurbet kann auch mit Landung in der Bauchlage vom Turner alleine geübt werden.

Der Bewegungsablauf

Um den Bewegungsablauf kennen zu lernen helfen folgende Übungen:

  1. Diese Übung wir im Strecksitz auf einem ca. hüfthohen Kasten begonnen. Der turnende führt diese Übung erst langsam aus. Unterstützend können die Beine festgehalten werden. Der Turner öffnet den Körper und setzt die Hände auf dem Boden, vor dem Kasten auf, schiebt die Schultern nach vorne, Handstandposition und landet in der Bauchlage (Position Schiffchen Rücken). Nach einer Weile kann diese Übung selbstständig und mit höherem Tempo ausgeführt werden. Wichtig ist, dass der Hüftwinkel nicht gebeugt wird, sobald die Hände stützen.
  2. Bei der folgenden Übung muss das Anfallen und der Absprung, sowie das Öffnen in die Bogenspannung und der Wechsel von der Überstreckung im die Schiffchen Bauch Position (Kurbet) gekonnt werden. Der Turnende fällt an und Springt in die Bogenspannung sodass die Hände an der oberen Kante des Keiles sind. Mit dem Schwung des Absprunges bewegt sich der Turner auf dem Keil über die Mattenkante in den Stütz. Landung in Bauchlage, Liegestütz oder Kniestand. Video: https://m.facebook.com/GymnasticsWorld/?locale2=en_GB
  3. Wird der Bewegungsablauf ohne Angst geturnt kann dieser nun aus dem Stand und mit Hilfe eines Trainers geturnt werden. Aufbau: Sprungbrett vor WBM, darauf mit der langen Seite am Sprungbrett eine kl. blaue Matte. Der Turner startet auf dem Sprungbrett, fällt an. Die turner ferne Hand des Trainers am unteren Rücken. Sobald das Gewicht in der Hand lieht, springt der Turner in die Bogenspannung. Beim Absprung versuchen die Hand des Trainers in Bewegungsrichtung zu schieben. Mit der zweiten Hand stoppt der Trainer den Turner im Handstand und korrigiert die Haltung (offener ARW, Blick zu Händen, geöffneter BRW). Danach wird der Turner erst in der Bauchlage landen (Schiffchen Rücken), dann in der Liegestützposition, dann im Kniestand. Mit der Zeit kann die Übung auch schneller geturnt werden. Zur Korrektur ist es gut wenn ein zweiter Trainer mit etwas Abstand die Körperhaltung korrigiert.
  4. Wird die vorherige Übung sicher und ohne Angst beherrschen, kann die gleiche Übung mit start aus einem MiniTramp geübt werden. Wird der Flick- Flack ohne Pause geübt muss auf die Weite und den Rythmus geachtet werden. Auch diese Übung kann erst in die Bauchlage, in die Liegestützposition, in den Kniestand und dann in den Stand geturnt werden.

Flick Flack in der Verbindung

Der Flick- Flack kann nachdem er aus dem Stand beherrscht wird aus der Radwende geturnt werden. Hierfür die Radwende mit der Vorübung des Anfallens 1. und 3. Verbinden und dann mit der Vorübung des Bewegungsablaufes 2. .

Der Flick-Flack braucht einiges an Zeit und Gedult um technisch korrekt geturnt zu werden. Bei den meisten hier aufgelisteten Vorübungen kann der Turnende viel alleine Üben und der Trainer hat Zeit die Positionen zu korrigieren.

Viel Spaß beim Trainieren!

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